"Jenseits des Ozonlochs"
Geschrieben am 10.06.2024 2024-06-10

"Nicht die schlechteste Wahl"
Geschrieben am 10.06.2024 2024-06-10

"Griechische Küche abseits von Outletcity"
Geschrieben am 09.06.2024 2024-06-09

"Hier fühlt man sich willkommen"
Geschrieben am 09.06.2024 2024-06-09

"Preis-Leistung passte leider zum Ostsee-Urlaubsauftakt nicht."
Geschrieben am 09.06.2024 2024-06-09 | Aktualisiert am 09.06.2024

"Super lecker gegessen!!!"
Geschrieben am 09.06.2024 2024-06-09

"Eine gelungene Pause mit tollem Service."
Geschrieben am 08.06.2024 2024-06-08 | Aktualisiert am 10.06.2024

"Sushi in Reichweite, aber leider nicht überzeugend."
Geschrieben am 08.06.2024 2024-06-08

"Baba Garnüsht"
Geschrieben am 08.06.2024 2024-06-08 | Aktualisiert am 08.06.2024

"Gute Rahmenbedingungen im Marina-Restaurant konnten die geschmackliche und preisliche Enttäuschung leider nicht kompensieren."
Geschrieben am 08.06.2024 2024-06-08

"Unplugged!"
Geschrieben am 08.06.2024 2024-06-08 | Aktualisiert am 11.06.2024

"Bleibt eine Empfehlung für Mittagstisch in Münster"
Geschrieben am 08.06.2024 2024-06-08 | Aktualisiert am 08.06.2024

"Ein ganz besonderer Biergarten mit Hausbrauerei"
Geschrieben am 08.06.2024 2024-06-08 | Aktualisiert am 09.06.2024

"Stäbchen-Abend in Bremen - Teil 2: Sag beim Abschied leise Sushi!"
Geschrieben am 08.06.2024 2024-06-08 | Aktualisiert am 08.06.2024

"Schöne Aussicht und munteres Rentnerschubsen im Saal"
Geschrieben am 07.06.2024 2024-06-07

"Ein weiteres, neues Cafe in der Innenstadt, welches mich auf Anhieb rundum überzeugen konnte."
Geschrieben am 07.06.2024 2024-06-07 | Aktualisiert am 03.07.2024

"Endlich unser erster Besuch!"
Geschrieben am 07.06.2024 2024-06-07 | Aktualisiert am 07.06.2024

"Ich dachte, mein Schwein pfeift, aber sowas von: ich habe heute ein Wunder erlebt !"
Geschrieben am 06.06.2024 2024-06-06 | Aktualisiert am 07.06.2024

"Ohne Schlemmerblock warscheinlich nicht probiert, werden uns wieder sehen"
Geschrieben am 05.06.2024 2024-06-05 | Aktualisiert am 05.06.2024

"Ein sehr empfehlenswerter, preisgünstiger Mittagstisch"
Geschrieben am 05.06.2024 2024-06-05

"Ist es noch ein Geheimtipp?"
Geschrieben am 04.06.2024 2024-06-04 | Aktualisiert am 04.06.2024

"Überteuert"
Geschrieben am 04.06.2024 2024-06-04

"Ehrliche Kochkunst in angenehm ländlichen Ambiente"
Geschrieben am 04.06.2024 2024-06-04 | Aktualisiert am 04.06.2024

"Cocktailbar im Premier Parkhotel"
Geschrieben am 04.06.2024 2024-06-04

"bretonisch-französische Lebensfreude"
Geschrieben am 04.06.2024 2024-06-04

Samstagabends nach 20 Uhr ist die Stadt wie leergefegt, viele Lokale schliessen spätestens um 21 Uhr, nachdem die letzten erschöpften Tagestouristen ihre Schnäppchen verpackt und die Heimreise angetreten haben. Auch wir suchen nur nach etwas Habhaftem im Fusslaufnähe, denn die nächsten Regengüsse haben sich angesagt. Um den Rathausplatz/Marktplatz herum präsentiert sich von April bis Oktober die örtliche Gastronomie mit Outdoor-Angeboten. Trotz aufgestellter Sonnenschirme, die jetzt auch den Regen abhalten sollen, erscheint uns das Draussensitzen zu riskant. Wieso nicht in „Schönbein´s Gastronomie am Marktplatz“ anklopfen? (der sogenannte Deppen-Apostroph bereitet mir immer noch Magenschmerzen, auch wenn man inzwischen offenbar augenzwinkernd darüber hinweggeht)
Ein paar Mutige sitzen noch draussen, doch das trockene Obergeschoss des Lokals ist noch nicht offiziell freigegeben, so dass wir an einen der kleinen Tische im Erdgeschoss, direkt neben der Theke, verfrachtet werden. Hier sitzt man sehr geborgen auf bequemen Lederbänken oder -sesseln und ist nicht weit vom Schuss. An der Fassade und auch an alten Fotografien an den Wänden entdecken wir besagten Schönbein, einen grimmig blickenden, Gehrock tragenden Herrn aus dem vorletzten Jahrhundert, den wir erst für eine Kunstfigur halten. Doch mitnichten!
Das Servicemädel ist rasch zur Stelle, sichtlich bemüht und eifrig bei der Sache. Wir ordern ohne lange nachzudenken „Zwei selbstgemachte Fleischküchle mit Kartoffel- und Blattsalat“ (12,90 Euro), sowie den „Avocado- Salat mit Garnelen“ (17,90 Euro), dazu ein Weissweinschorle unbekannter Provenienz (4,90 Euro) und ein Paulaner Hefeweizen (4,90 Euro). Schnell werden die Getränke serviert und nach einer gefühlten Viertelstunde steht auch schon das Essen auf dem Tisch.
Die Fleischküchle haben eindeutig Metzgerqualität (doch wo ist hier noch einer?) und sind schön resch angebraten. Die dazu servierte sämige Bratensauce kann bestens mit dem Kartoffelsalat aufgeditscht werden, so dass wir das später angebrachte Brötchenangebot dankend ablehnen. Sehr reichhaltig kommt der Acocado-Salat daher, mit frischen Blattsalaten und halbierten Cocktailtomaten und aromatischen Avocados. Nur das allzu aufdringliche Zitronen-Honig-Dressing stört den Genuss. Damit kann man auch nicht über die etwas trockenen Garnelen hinwegtrösten. Satt werden wir auf jeden Fall beide.
Schon beim Abkassieren am Nebentisch haben wir mitgehört: hier ist keine Kartenzahlung möglich, nur Bares wird akzeptiert. Wie schon zu Schönbeins Zeiten. Nicht wenige Gäste werden irritiert sein und den Gang an den nahen Bankomaten antreten müssen. Wie kann man sich das als Gastronom heutzutage noch leisten? Da wir nicht dem Shoppingwahn anheimgefallen sind, ist unser Portemonnaie tatsächlich gut gefüllt und wir dürfen den Bezahlvorgang noch mit einigen neugierigen Fragen krönen. Wer bitteschön war Friedrich Christian Schönbein? Er wurde 1799 in diesem Haus geboren (stolz setze ich mich etwas aufrechter hin) und war – laut Service – der „Erfinder des Ozons“. Naja. Fast so ähnlich. Knapp daneben. Tatsächlich hat er das Ozon entdeckt, die sogenannte Schiessbaumwolle hergestellt und auch das Kollodium. Und als Lehrling in einem pharmazeutischen Betrieb in meinem Wohnort gearbeitet - wer mehr erfahren will, darf gerne Wikipedia bemühen. Eine Büste vor dem Gebäude weist heute noch auf den Chemiker und Physiker hin.
Etwas müde und erschöpft verzichten wir darauf, die Toiletten, die sich ebenfalls ebenerdig befinden aufzusuchen, behalten jedoch den ansprechenden Marktplatz mit seiner Outdoor-Gastronomie im Sinn. Den werden wir am nächsten Morgen noch einmal aufsuchen. Denn Metzingen hat auch seine angenehmen Seiten. Heute vermerken wir: Schönbeins Geburtshaus hat mit Ausnahme des heiligen Sonntags täglich bis 23 Uhr geöffnet und bietet eine Vielzahl von wohlschmeckenden, mainstreamtauglichen Gerichten zu vernünftigen Preisen.