Muttertag – immer wieder eine schöne Gelegenheit um mit seiner Familie essen zu gehen. Diesmal fiel die Wahl auf die „Hausbrauerei und Wirtschaft Richard Becker“.
Die Brauerei Becker ist eine alteingesessene Institution in Remscheid – und doch vielen nicht bekannt. Seit vielen Jahren ist diese Gaststätte vor Allem für ihr selbstgebrautes Bier bekannt.
Mein letzter Besuch lag über zehn Jahre zurück und war mir nur noch vage in Erinnerung. Also rasch im Internet geschaut – leider keine Bewertung hier, also weiter auf die Homepage – juhu es gibt eine (wenn auch die Preise nicht mehr ganz stimmen).
Nach einem Blick auf die Speisekarte erwuchsen in mir die schlimmsten Befürchtungen – eine riesen Speisekarten mit unzähligen Fleischsorten, Saucen, Beilagen etc.. Meistens bedeutet dies, dass man nichts Gutes erwarten darf – hier trifft dies wohl nicht zu.
Glücklicherweise hatten wir reserviert und trafen um kurz nach 18.00 Uhr am Restaurant ein. Ein kleines, typisch bergisches Schieferhäuschen erwartete uns. Schön gelegen, schöne Sicht aus den Fenstern, gepflegtes Äußeres. Außerhalb gibt es einen kleinen Raucherbereich und einen schönen Biergarten, der leider noch nicht bestückt war (Hr. Becker teilte uns später im Gespräch mit, dass er seit zwei Wochen auf die neuen Tische und Stühle warten würde). Parkplätze sind nur an der Straße und in den Nebenstraßen vorhanden – wenn es richtig voll ist muss man wohl ein bisschen suchen.
Nach dem Betreten des Restaurants kommt man zunächst in einen typischen „Kneipenbereich“ mit Tresen. Sehr rustikal und dunkel gehalten und ziemlich eng – typisch altbergisch. Nach der freundlichen Begrüßung nahmen wir direkt am ersten Tisch vor der Tür Platz –Zugluft, dunkel, eng und die Tischdecke hatte leichte Flecken und ein Loch. Prost Mahlzeit. Meine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Getäuscht!
Wie heisst es so schön in einem Songtext der Ärzte „Dann kam die Wende, das Leid war zu Ende“. Eine der freundlichen Servicekräfte wies uns darauf hin, dass im hinteren Saalbereich schon neu eingedeckt würde und wir gleich gerne umziehen könnten. Es hatte sich wohl eine größere Veranstaltung etwas mehr Zeit gelassen als eingeplant (zu dieser Jahreszeit würde ich auf eine Konfirmation tippen). Diese kurze Wartezeit nutzten wir für die Bestellung der ersten Getränke – Bier Hell & Kupfer (0,2l 1,70€), Wasser (0,75l 5,00€) – und zum Studieren der umfangreichen Speisekarte.
Die Speisekarte ist riesig ca. 60 Positionen + Saisonkarte (Spargel). Hier ist garantiert für jeden etwas zu finden – Schwein, Rind, Huhn, Kalb, Klassiker der Brauhausküche (Heringstipp, Grillhaxe etc.), hausgeräuchterte Forellen, Seeteufel, frische Forellen (aus dem Eschbachtal), Garnelen, Rotbarsch, Seeteufel, eine Karte mit vegetarischen Gerichten, eine Saisonkarte (ca. 10 Positionen) – ich spare mir den Rest. Sträflicher Weise habe ich dabei überhaupt nicht darauf geachtet, ob es auch Desserts gibt – online findet man die nämlich nicht. Preislich liegt die Hausbrauerei im gutbürgerlichen Segment – Hauptspeisen von 13,80€ (Schweinerückensteak) bis 26,80€ (300g Black Angus Rumpsteak). Wir wählten unsere Gerichte und wagten uns an das erste Bier – für uns ist das leicht dunkle „Kupfer“ der Gewinner und wurd am Abend auch regelmäßig nachgeordert (0,3l 2,55€ - würzig, sehr lecker). Anschließend wechselten wir den Raum.
Ambiente - Wir durchquerten den ersten, wirklich schönen und voll besetzten, Speiseraum (Bergisch gehoben eingerichtet mit altbergischen Accessoires) und kamen in einen wirklich außerordentlich schönen Saal. Offen gestaltet, rote Wände, schwarzer Flügel, weiße Tischdecken, gefaltete Stoffservierten, opulente Kerzenständer, ein kleine separate Bar, schöne Sicht ins Grüne, stabile Stühle in weissen Hussen, Brotteller. Dem vorher so schockierten Kritiker gingen die Augen auf. Es war wirklich sehr schön und ließ meine leicht negative Einstellung sehr schnell weichen. Bestimmt auch super für Feiern geeignet – gerade durch die zusätzliche kleine Bar mit schöner Zapfsäule. Nach zwei Minuten kam auch ein Körbchen mit Brot & Dips an den Tisch. Ein selbstgebackenes „Treberbrot“ mit vielen Körnen, außen richtig kross, innen saftig weich – da habe ich in Sternerestaurants schon deutlich (!) schlechteres Brot bekommen. Die Dips einfach aber lecker – ein Joghurtdip im Tsatsiki-Style und eine Aioli mit etwas Paprika abgeschmeckt, die etwas mehr Knoblauch vertragen könnte. Hier wichen auch die meisten meiner Befürchtungen fürs Essen und ich war gespannt.
Der Service war den ganzen Abend über einwandfrei – freundlich, aufmerksam und bodenständig. Beim Verlassen des Restaurants sprachen wir noch ein paar Minuten mit Herrn Becker über Brautechnik etc.. Wirklich sehr freundlich und bodenständig – absolut passend zum Restaurant.
Die Wartezeit auf die Hauptgänge war in Ordnung (es war auch sehr voll) – vorab kamen die Salate.
Nun zum Essen:
- Ehringhauser Filetteller
3erlei Medaillons (Rinderfilet, Schwein, Huhn) mit Sauce Bernaise, Pfeffersauce, Gemüse und Bratkartoffeln (18,80€)
Dieses Gericht ist wohl der Horror eines jeden Restaurantkritikers (und wurde von mir auch nicht bestellt ;-) ), bekommt man hier doch häufig TK-Gemüse mit Fertigsaucen (was bei dem Preis teilweise sogar verständlich ist). Vorab fragte ich meine Mutter, wie man ein Gericht bestellen könne, bei dem man in 90% der Fälle enttäuscht wird (besonders, wenn man selbst gerne kocht). Hier wurde ich jedoch absolut überrascht und eines Besseren belehrt: Die Bratkartoffeln wunderbar kross mit Zwiebeln und krossem Speck, Fleisch super gegart und dreierlei Saucen. Alle Saucen waren absolut hervorragend und selbst gemacht. Pfeffersauce – klassisch, schön scharf, handaufgeschlagene Hollandaise über dem Gemüse und eine toll abgeschmeckte, handaufgeschlagene Bearnaise mit frischen (!) Kräutern zum Rinderfilet. Ein Traum. Dazu Möhre, Zucchini, Blumenkohl, Brokkoli – allesamt richtig bissfest und frisch . Das hatte ich hier und zu dem Preis absolut nicht erwartet. Großes Lob an den Koch!
- Rumpsteak (300g) mit großem Salat (Sonderwunsch) (26,80€)
Ich habe mich für diesen Abend für die „kohlenhydratarme“ Variante entschieden – die geplante Folienkartoffel weg und dafür einen größeren Salat. Der Salat erreichte mich vorab und war wirklich sehr schön – 4 verschiedene Salatsorten, Gurke Tomate, Mais, zweierlei Dressing (Joghurt und Essigzwiebeln), alles sehr frisch und gut abgeschmeckt. Das Steak kam dann als Hauptgang und war schön medium-rare gebraten (wie bestellt), gut gebräunt und gewürzt. Bei der Kräuterbutter hatte der Küchenchef entweder Glück, oder ist ein echter Fuchs. Die war nämlich etwas versalzen – das passte aber zum Steak perfekt, da man ein sehr dickes Steak von innen schlecht würzen kann und die Kräuterbutter zusammen mit dem Fleisch genau auf den Punkt war. Für unsere Steakfetischisten: Natürlich wurde das Rumpsteak mit (angeschnittener) Fettschicht gebraten und serviert – der Eigengeschmack des wohl recht jungen Rindes war voll da (wenn auch nicht vergleichbar mit einem Dry-Aged Premium).
- Rumpsteak (200g) mit Folienkartoffel, Kräuterquark, Kräuterbutter und Beilagensalat (21,80€)
Der Beilagensalat war eine kleinere Version meines Salates und damit genauso gut. Das Fleisch auch gut gegart (hier war medium gewünscht) und die Folienkartoffel einfach aber lecker – der Kräuterquark gut abgeschmeckt.
Auf ein Dessert (wie schon vorher auf die Vorspeise) wurde verzichtet und wir verließen das Restaurant höchst zufrieden.
Und die Moral von der Geschicht‘: Auch wenn in 90% der Fälle eine so große Speisekarte zu schlechten Ergebnissen führt, heisst das nicht, dass man es nicht sehr gut treffen kann.
Fazit:
Die Speisekarte könnte man verkleinern – das würde auch die Auswahl für die Gäste erleichtern. Das Essen, das Ambiente, Sauberkeit und Service waren absolut hervorragend – und von der Qualität deutlich höher als man es bei gutbürgerlicher Küche erwartet. Die Küchenleistung muss hier noch einmal besonders hervorgehoben werden: Handaufgeschlagene Buttersaucen in mehrfachen Ausführungen bei einem Gericht unter 20€ finde ich absolut spitze - und das bei einem sehr vollem Laden.
Ich kann jedem empfehlen hier essen zu gehen.
Muttertag – immer wieder eine schöne Gelegenheit um mit seiner Familie essen zu gehen. Diesmal fiel die Wahl auf die „Hausbrauerei und Wirtschaft Richard Becker“.
Die Brauerei Becker ist eine alteingesessene Institution in Remscheid – und doch vielen nicht bekannt. Seit vielen Jahren ist diese Gaststätte vor Allem für ihr selbstgebrautes Bier bekannt.
Mein letzter Besuch lag über zehn Jahre zurück und war mir nur noch vage in Erinnerung. Also rasch im Internet geschaut – leider keine Bewertung hier, also weiter... mehr lesen
Hausbrauerei Wirtschaft Richard Becker
Hausbrauerei Wirtschaft Richard Becker€-€€€Restaurant, Wirtshaus, Gaststätte, Brauhaus021915922497Ehringhausen 65, 42859 Remscheid
5.0 stars -
"Überraschung auf ganzer Linie" dark_jedi1109Muttertag – immer wieder eine schöne Gelegenheit um mit seiner Familie essen zu gehen. Diesmal fiel die Wahl auf die „Hausbrauerei und Wirtschaft Richard Becker“.
Die Brauerei Becker ist eine alteingesessene Institution in Remscheid – und doch vielen nicht bekannt. Seit vielen Jahren ist diese Gaststätte vor Allem für ihr selbstgebrautes Bier bekannt.
Mein letzter Besuch lag über zehn Jahre zurück und war mir nur noch vage in Erinnerung. Also rasch im Internet geschaut – leider keine Bewertung hier, also weiter
Unsere Kinder laden die Mutter zum Essen ein – und ich darf auch mit.
Was haben sie sich ausgedacht? Wir wissen es nicht, wir sollen nur um 10 Uhr fertig zum Abholen sein.
Die Fahrt geht Richtung Lennep. Wir parken vor der Fußgängerzone an einer Grundschule.
Nun schlendern wir ein paar Meter Richtung Klosterkirche.
Und dann gehen wir zu einem Nebeneingang in die "Klosterschänke" hinein.
Dort steht ein Schild „Muttertags-Brunch“ in den „Webersaal“ mit Pfeil. Das eigentliche „Restaurant“ hat eine geschlossene Gesellschaft, im „Färbersaal“ ist noch eine Familienfeier. Es gibt auch noch weitere Räumlichkeiten in dem Gebäude – also ganz schon groß im Ganzen gesehen.
Da sind wir nun. - Mir fallen drei Dinge ein:
1.) Meistens war ich bisher von Brunch nicht begeistert.
2.) WAS MAN IM RESTAURANT NIE TUN SOLLTE – ACHT TIPPS VON ANTHONY BOURDAIN – Punkt 3 -> Brunch ist eine Unsitte - der Abfallhaufen für den kostenbewussten Küchenchef, die Reste von Freitag und Samstag loszuwerden. Außerdem, bedenken Sie: Brunch gibt's nur einmal pro Woche - am Wochenende. Köche hassen Brunch. Brunch ist das Strafbataillon für B-Klasse-Köche.
3.) Die geschätzte Kollegin Mr.Slowhand: „Xmas- Brunch in der Klosterkirche kann ich nicht empfehlen - in der Tat.....ein Satz mit X"
Aber dann kam alles anders: Wir waren ganz angetan von der Veranstaltung.
Ambiente 4/5
Der "Webersaal" ist recht überschaubar in der Größe. Die Tische sind zu Gruppen von vier bis sechs Personen aufgestellt. Der Raum ist ausgebucht. Aber die Abstände zu Nachbarn sind ausreichend groß. Wir fühlten uns immer ungestört. Der Geräuschepegel war angenehm niedrig. Wir konnten uns gut unterhalten.
Der Tisch war mit einer weißen Decke versehen. Die Stühle waren sehr bequem. Frische Blumen dienten als Dekoration. Die Servietten waren aus dickem Papier. Wasser- und Weingläser waren eingedeckt. Gerolsteiner Sprudel stand auch schon bereit.
Vor dem Esssaal standen die Speisen links und rechts bereit zur Selbstbedienung. Auf der einen Seite die Frühstücksanteile auf der anderen der Lunch, aber noch nicht belegt; später waren dort zwei Köche im persönlichen Service für die Gäste. Sie kannten auch die Zutaten und erkärten gerne die Zubereitung.
Sauberkeit 4/5
Alles wirkte gut gepflegt.
Sanitär 4/5
Die Toiletten liegen ebenerdig auf der gleichen Ebene wie unser Speiseraum. Der Raum ist großzügig gestaltet und hat schöne Waschbecken. Auch hier ist alles in Ordnung.
Service3,5/5
Die Damen sind freundlich und hilfsbereit. Teller werden schnell weggeräumt. Getränke werden nachgeschenkt. Große Kenntnisse zu den Speisen haben sie jedoch nicht alle, aber sie erkundigen sich gerne und geben dann Auskunft.
Leider sind die Speisen am Büffet auch nicht ausgezeichnet. Die verkosteten Speisen
Das Angebot ist wie ein Drei-Gang-Menü aufgebaut: Das Frühstück als Vorspeise, die Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichte als Hauptgang und am Ende einige süße Nachspeisen.
Im All-you-can-eat-Angebot sind neben den Speisen auch Wasser (Gerolsteiner) , Saft (Orange, Multivitamin) und Wein (ein roter und ein weißer) enthalten. Weitere Dinge wie andere Weine, Kaffee, Sekt oder Schnäpse müssen extra bezahlt werden.
Die Eierspeise (Rührei) war locker und fluffig, der Speck war mir zu labbelig gebraten. Das Rostbeef war rund im Geschmack, ebenso der Schweinebraten als Aufschnitt. Lachs gab es in drei Versionen. Der rohe Schinken hatte angenehme Rauchnoten und war nicht salzig. Die Salate waren frisch und knackig und konnten mit zwei Dressings versehen werden. Beim Käse waren überwiegend weiche Sorten vorhanden (nicht näher bezeichnet) – mir hat eine Art Gorgonzola am besten gemundet. Zweierlei Tomaten mit Kräutern und Mozzarella haben mir auch geschmeckt. Nudel- und Linsensalat waren für mich ebenfalls gut gemacht. Mehrere Brotsorten lagen in Körben bereit.
Dann bauten die Köche den Lunch auf und bedienten die Gäste auch.
Das Roastbeef war am Stück gebraten und wurde zu dünnen Scheiben aufgeschnitten. Am Anfang hatte das Fleisch sogar einen rosa Kern, der im Laufe der Zeit etwas nachgarte. Das Fleisch war gut gewürzt und die Malzbiersoße passte gut dazu.
Daneben stand Geflügel als Coq au vin zubereitet; also in einer kräftigen Soße. Das Fleisch war gut geschmort und das Gemüse war nicht zu weich gegart.
Auch der Fisch war in einem Sud (Bärlauchsoße) angerichtet. Es gab Rotbarsch, Zander und Lachs. Die Filetstücke waren noch angenehm fest und nicht zerkocht.
Die Gemüsegerichte haben mich am meisten überzeugt: Möhre, Feige, Curry zusammen ergaben ein herrliches Aroma. Die Karottenscheiben hatten einen feinen Biss. Der Romanesco war in feine Röschen geteilt und ebenfalls für mich genau am richtigen Garpunkt. Ein Ratatouille war auch optimal zubereitet.
Reis und Kartoffeln habe ich in geringen Mengen probiert.
Am Ende wurden die Desserts von den Kellnerinnen auf der Frühstücksseite aufgebaut. Sie waren in dekorativen Gläschen angerichtet. Ich habe fünf verschiedene Gefäße ausgemacht. Die Schokoladenmousse hatte einen kräftigen Geschmack, war aber nicht besonders locker, sondern eher kompakt. In zwei Gläschen war ein Erdbeerquark mit Sahne verwendet worden – eben Quark. Eine weiße Mousse war cremiger aber auch recht süß und mächtig im Geschmack. Am besten für mich war eine Panna Cotta mit einer Himbeersoße. Eine schöne Kombination von süßen und säuerlichen Aromen. Das haben wohl auch die anderen Gäste so gesehen; denn diese Gläschen waren in Nullkommanix weg und dafür wurden dann frische Erdbeeren und Törtchen mit Vanillepudding nachgelegt. Das konnte aber nicht mit den anderen Nachspeisen mithalten. Die Erdbeeren waren wenig mariniert und die Törtchen schmeckten mir muffig und der Pudding langweilig.
Getränke
-> Vero Italia Pinot Grigio Veneto I.G.T. – gut gekühlt, relativ neutral im Geschmack
-> Vero Italia Cabernet Veneto I.G.T. – ein sehr gefälliger und süffiger Wein
Die Kellnerinnen gingen ständig von Tisch zu Tisch mit den beiden Flaschen und schenkten gerne nach.
-> Das Wasser war von Gerolstein (Originalfalsche 0,7l)
-> Die Säfte standen in Glaskaraffen bereit; nichts besonderes – zum Dessert habe ich den Multivitaminsaft getrunken.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Wir waren Gast unserer Kinder und haben diskret bei der Rechnung weggesehen.
Fazit
4 – gerne wieder. Das Angebot war groß. Frühstück und Lunch überzeugten. Der Nachtisch war etwas schwächer.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Muttertag 2015, wunderbares Wetter: Gute Stimmung.
Unsere Kinder laden die Mutter zum Essen ein – und ich darf auch mit.
Was haben sie sich ausgedacht? Wir wissen es nicht, wir sollen nur um 10 Uhr fertig zum Abholen sein.
Die Fahrt geht Richtung Lennep. Wir parken vor der Fußgängerzone an einer Grundschule.
Nun schlendern wir ein paar Meter Richtung Klosterkirche.
Und dann gehen wir zu einem Nebeneingang in die "Klosterschänke" hinein.
Dort steht ein Schild „Muttertags-Brunch“ in den „Webersaal“ mit Pfeil. Das eigentliche „Restaurant“ hat... mehr lesen
4.0 stars -
"Den Muttertagsbrunch fand ich überzeugend" kgsbusMuttertag 2015, wunderbares Wetter: Gute Stimmung.
Unsere Kinder laden die Mutter zum Essen ein – und ich darf auch mit.
Was haben sie sich ausgedacht? Wir wissen es nicht, wir sollen nur um 10 Uhr fertig zum Abholen sein.
Die Fahrt geht Richtung Lennep. Wir parken vor der Fußgängerzone an einer Grundschule.
Nun schlendern wir ein paar Meter Richtung Klosterkirche.
Und dann gehen wir zu einem Nebeneingang in die "Klosterschänke" hinein.
Dort steht ein Schild „Muttertags-Brunch“ in den „Webersaal“ mit Pfeil. Das eigentliche „Restaurant“ hat
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Die Brauerei Becker ist eine alteingesessene Institution in Remscheid – und doch vielen nicht bekannt. Seit vielen Jahren ist diese Gaststätte vor Allem für ihr selbstgebrautes Bier bekannt.
Mein letzter Besuch lag über zehn Jahre zurück und war mir nur noch vage in Erinnerung. Also rasch im Internet geschaut – leider keine Bewertung hier, also weiter auf die Homepage – juhu es gibt eine (wenn auch die Preise nicht mehr ganz stimmen).
Nach einem Blick auf die Speisekarte erwuchsen in mir die schlimmsten Befürchtungen – eine riesen Speisekarten mit unzähligen Fleischsorten, Saucen, Beilagen etc.. Meistens bedeutet dies, dass man nichts Gutes erwarten darf – hier trifft dies wohl nicht zu.
Glücklicherweise hatten wir reserviert und trafen um kurz nach 18.00 Uhr am Restaurant ein. Ein kleines, typisch bergisches Schieferhäuschen erwartete uns. Schön gelegen, schöne Sicht aus den Fenstern, gepflegtes Äußeres. Außerhalb gibt es einen kleinen Raucherbereich und einen schönen Biergarten, der leider noch nicht bestückt war (Hr. Becker teilte uns später im Gespräch mit, dass er seit zwei Wochen auf die neuen Tische und Stühle warten würde). Parkplätze sind nur an der Straße und in den Nebenstraßen vorhanden – wenn es richtig voll ist muss man wohl ein bisschen suchen.
Nach dem Betreten des Restaurants kommt man zunächst in einen typischen „Kneipenbereich“ mit Tresen. Sehr rustikal und dunkel gehalten und ziemlich eng – typisch altbergisch. Nach der freundlichen Begrüßung nahmen wir direkt am ersten Tisch vor der Tür Platz –Zugluft, dunkel, eng und die Tischdecke hatte leichte Flecken und ein Loch. Prost Mahlzeit. Meine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Getäuscht!
Wie heisst es so schön in einem Songtext der Ärzte „Dann kam die Wende, das Leid war zu Ende“. Eine der freundlichen Servicekräfte wies uns darauf hin, dass im hinteren Saalbereich schon neu eingedeckt würde und wir gleich gerne umziehen könnten. Es hatte sich wohl eine größere Veranstaltung etwas mehr Zeit gelassen als eingeplant (zu dieser Jahreszeit würde ich auf eine Konfirmation tippen). Diese kurze Wartezeit nutzten wir für die Bestellung der ersten Getränke – Bier Hell & Kupfer (0,2l 1,70€), Wasser (0,75l 5,00€) – und zum Studieren der umfangreichen Speisekarte.
Die Speisekarte ist riesig ca. 60 Positionen + Saisonkarte (Spargel). Hier ist garantiert für jeden etwas zu finden – Schwein, Rind, Huhn, Kalb, Klassiker der Brauhausküche (Heringstipp, Grillhaxe etc.), hausgeräuchterte Forellen, Seeteufel, frische Forellen (aus dem Eschbachtal), Garnelen, Rotbarsch, Seeteufel, eine Karte mit vegetarischen Gerichten, eine Saisonkarte (ca. 10 Positionen) – ich spare mir den Rest. Sträflicher Weise habe ich dabei überhaupt nicht darauf geachtet, ob es auch Desserts gibt – online findet man die nämlich nicht. Preislich liegt die Hausbrauerei im gutbürgerlichen Segment – Hauptspeisen von 13,80€ (Schweinerückensteak) bis 26,80€ (300g Black Angus Rumpsteak). Wir wählten unsere Gerichte und wagten uns an das erste Bier – für uns ist das leicht dunkle „Kupfer“ der Gewinner und wurd am Abend auch regelmäßig nachgeordert (0,3l 2,55€ - würzig, sehr lecker). Anschließend wechselten wir den Raum.
Ambiente - Wir durchquerten den ersten, wirklich schönen und voll besetzten, Speiseraum (Bergisch gehoben eingerichtet mit altbergischen Accessoires) und kamen in einen wirklich außerordentlich schönen Saal. Offen gestaltet, rote Wände, schwarzer Flügel, weiße Tischdecken, gefaltete Stoffservierten, opulente Kerzenständer, ein kleine separate Bar, schöne Sicht ins Grüne, stabile Stühle in weissen Hussen, Brotteller. Dem vorher so schockierten Kritiker gingen die Augen auf. Es war wirklich sehr schön und ließ meine leicht negative Einstellung sehr schnell weichen. Bestimmt auch super für Feiern geeignet – gerade durch die zusätzliche kleine Bar mit schöner Zapfsäule. Nach zwei Minuten kam auch ein Körbchen mit Brot & Dips an den Tisch. Ein selbstgebackenes „Treberbrot“ mit vielen Körnen, außen richtig kross, innen saftig weich – da habe ich in Sternerestaurants schon deutlich (!) schlechteres Brot bekommen. Die Dips einfach aber lecker – ein Joghurtdip im Tsatsiki-Style und eine Aioli mit etwas Paprika abgeschmeckt, die etwas mehr Knoblauch vertragen könnte. Hier wichen auch die meisten meiner Befürchtungen fürs Essen und ich war gespannt.
Der Service war den ganzen Abend über einwandfrei – freundlich, aufmerksam und bodenständig. Beim Verlassen des Restaurants sprachen wir noch ein paar Minuten mit Herrn Becker über Brautechnik etc.. Wirklich sehr freundlich und bodenständig – absolut passend zum Restaurant.
Die Wartezeit auf die Hauptgänge war in Ordnung (es war auch sehr voll) – vorab kamen die Salate.
Nun zum Essen:
- Ehringhauser Filetteller
3erlei Medaillons (Rinderfilet, Schwein, Huhn) mit Sauce Bernaise, Pfeffersauce, Gemüse und Bratkartoffeln (18,80€)
Dieses Gericht ist wohl der Horror eines jeden Restaurantkritikers (und wurde von mir auch nicht bestellt ;-) ), bekommt man hier doch häufig TK-Gemüse mit Fertigsaucen (was bei dem Preis teilweise sogar verständlich ist). Vorab fragte ich meine Mutter, wie man ein Gericht bestellen könne, bei dem man in 90% der Fälle enttäuscht wird (besonders, wenn man selbst gerne kocht). Hier wurde ich jedoch absolut überrascht und eines Besseren belehrt: Die Bratkartoffeln wunderbar kross mit Zwiebeln und krossem Speck, Fleisch super gegart und dreierlei Saucen. Alle Saucen waren absolut hervorragend und selbst gemacht. Pfeffersauce – klassisch, schön scharf, handaufgeschlagene Hollandaise über dem Gemüse und eine toll abgeschmeckte, handaufgeschlagene Bearnaise mit frischen (!) Kräutern zum Rinderfilet. Ein Traum. Dazu Möhre, Zucchini, Blumenkohl, Brokkoli – allesamt richtig bissfest und frisch . Das hatte ich hier und zu dem Preis absolut nicht erwartet. Großes Lob an den Koch!
- Rumpsteak (300g) mit großem Salat (Sonderwunsch) (26,80€)
Ich habe mich für diesen Abend für die „kohlenhydratarme“ Variante entschieden – die geplante Folienkartoffel weg und dafür einen größeren Salat. Der Salat erreichte mich vorab und war wirklich sehr schön – 4 verschiedene Salatsorten, Gurke Tomate, Mais, zweierlei Dressing (Joghurt und Essigzwiebeln), alles sehr frisch und gut abgeschmeckt. Das Steak kam dann als Hauptgang und war schön medium-rare gebraten (wie bestellt), gut gebräunt und gewürzt. Bei der Kräuterbutter hatte der Küchenchef entweder Glück, oder ist ein echter Fuchs. Die war nämlich etwas versalzen – das passte aber zum Steak perfekt, da man ein sehr dickes Steak von innen schlecht würzen kann und die Kräuterbutter zusammen mit dem Fleisch genau auf den Punkt war. Für unsere Steakfetischisten: Natürlich wurde das Rumpsteak mit (angeschnittener) Fettschicht gebraten und serviert – der Eigengeschmack des wohl recht jungen Rindes war voll da (wenn auch nicht vergleichbar mit einem Dry-Aged Premium).
- Rumpsteak (200g) mit Folienkartoffel, Kräuterquark, Kräuterbutter und Beilagensalat (21,80€)
Der Beilagensalat war eine kleinere Version meines Salates und damit genauso gut. Das Fleisch auch gut gegart (hier war medium gewünscht) und die Folienkartoffel einfach aber lecker – der Kräuterquark gut abgeschmeckt.
Auf ein Dessert (wie schon vorher auf die Vorspeise) wurde verzichtet und wir verließen das Restaurant höchst zufrieden.
Und die Moral von der Geschicht‘: Auch wenn in 90% der Fälle eine so große Speisekarte zu schlechten Ergebnissen führt, heisst das nicht, dass man es nicht sehr gut treffen kann.
Fazit:
Die Speisekarte könnte man verkleinern – das würde auch die Auswahl für die Gäste erleichtern. Das Essen, das Ambiente, Sauberkeit und Service waren absolut hervorragend – und von der Qualität deutlich höher als man es bei gutbürgerlicher Küche erwartet. Die Küchenleistung muss hier noch einmal besonders hervorgehoben werden: Handaufgeschlagene Buttersaucen in mehrfachen Ausführungen bei einem Gericht unter 20€ finde ich absolut spitze - und das bei einem sehr vollem Laden.
Ich kann jedem empfehlen hier essen zu gehen.