Geschrieben am 20.06.2016 2016-06-20| Aktualisiert am
20.06.2016
Besucht am 18.06.2016Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 285 EUR
Eine Verabredung mit Freunden aus Osnabrück brachte die lange geplante Möglichkeit eines Besuchs im Tatort Engels im Katharinenviertel in Osnabrück. Das Restaurant zählt inzwischen länger schon zur oberen Klasse der Osnabrücker Restaurantbetriebe. Es liegt mitten im verkehrsberuhigten Viertel zwischen Lotter Straße und Martinistraße. Das macht das Parken in der Nähe des Restaurants manchmal ein wenig schwierig, auch weil viele Einbahnstraßen die Anfahrt von außerhalb kompliziert gestalten. Aber meine Frau und ich fanden einen Parkplatz in akzeptabler Distanz und gingen durch leichten Nieselregen zur Adresse des Tatorts.
Hans Peter Engels hat seinen "Tatort" in einem Haus an der Ecke Adolfstraße und Katharinenstraße platziert. Zur Katharinenstraße hin der Eingang in einen recht schlicht gestalteten weißen Gastraum mit dunklen Möbeln und lila- bis rosafarbenen Dekoelementen. Insgesamt ein sehr angenehm gestalteter Innenraum. Man nimmt an ausreichend großen Tischen und bequemen Stühlen Platz. Nach hinten, mit Ausgang auf die Adolfstraße hin noch ein, an diesem verregneten Abend, unbesetzter Innenhofbereich. Der aber an schönen Abenden ein schöner Platz zum Essen zu sein scheint. Innenraum mit Blick auf die Terrasse
Erkennungsmerkmal des Tatort Engels ist die rote Tafel, auf der die Gerichte des Abends verkündet werden. Die Tafel am 18.6.16
Eine feste Karte am Tisch gibt es nicht, man muss sich also auf eine Überraschung bei seinem Besuch einlassen wollen. Der Service trägt die Gerichte vor, und reicht auf Verlangen die Weinkarte. Zu dieser roten Tafel mit etwa 10 bis 12 Gerichten kommt eine kleine Tafel mit einer weiteren Empfehlung. Empfehlung 18.6.18
Das war's an Auswahl. Mir persönlich gefällt diese Art essen zu gehen. Man kann mich mit fast allen Gerichten glücklich machen, wenn sie denn aus hochwertigen Zutaten und mit Liebe und Können zubereitet werden. Aber für einen "Kieskauer" (plattdeutsch für einen pingeligen Esser) könnte es vielleicht ein Problem geben. Zum Beispiel wurden an diesem Abend keine explizit vegetarischen oder veganen Gerichte angeboten. Das war in unserer Runde kein Problem, aber bei Bedarf muss vermutlich nachgefragt werden, was angeboten werden kann. Ich traue der Küche allerdings eine akzeptable Lösung zu.
Mit einem Aperitif in der Hand ließen wir uns das Angebot erläutern. Die Aperitifwahl brachte dann einen ersten kleinen Servicepatzer zu Tage. Auf die Frage, woher die beiden angebotenen Sekte kamen, musste die Dame passen und erst nachfragen. Die Antwort beschränkte sich dann auf die Angabe, dass es sich um einen Winzersekt aus dem Rheingau handele, man schien anzunehmen, dass diese Auskunft dem Gast dann befriedigend genug sein würde. Eigentlich nicht, aber meine Frau schaute mich schon wieder böse an, als ich nachhaken wollte! Also so bestellt! Er war dann aber akzeptabel, definitiv ein Rieslingsekt brut.
Der Blick auf die Tafel und die Erläuterungen des Kellners machten es wirklich schwer, eine Auswahl zu treffen. Bei der Vorspeise hatten meine Frau und ich den gleichen Favoriten. Sepia, Pulpo, Kichererbsenpüree, Tomaten, Rucola. Sepia und Pulpo
Serviert wurde uns ein optisch sehr verlockendes Gericht. Der Teller war sehr heiß, und das Gericht entsprechend gut temperiert. Von der Portionierung eher ein Appetizer, waren die Bestandteile sehr gut gelungen. Gegrillte Tintenfischstücke, ein fein abgeschmecktes Hummus, dazu leicht geschmorte Tomaten und Rucola. In Kombination eine leckere, aber auch ambitioniert (16 EUR) bepreiste Vorspeise. Die Freunde hatten sich für die angebotenen Jakobsmuscheln und das Carpaccio entschieden und haben den Daumen für ihre Vorspeisen.
Meine Frau hatte sich beim Hauptgericht für das angebotene Flanksteak entschieden, serviert mit gegrilltem Spargel, geräuchertem Püree und einer Zwiebeljus. Flanksteak
Der Daumen ging mir gegenüber augenblicklich beim ersten Bissen nach oben, es sah auch verlockend aus, was dort serviert wurde. Ich probierte das Püree und frage mich immer noch, wie dieses deutliche Raucharoma in das Püree gebracht wurde.
Meine Wahl war der angebotene Thunfisch in Sushi Qualität. Dieser wurde begleitet von Mango, Koriander, Chili-Lauch und Currykartoffelpüree. Thunfisch
Serviert wurde mir ein tadellos gegrilltes Steak vom Thunfisch, roh im Inneren, außen leicht gebräunt, bedeckt von einer Art Mango-Koriander Tartar. Gute Kombination. Wirklich sehr gut gelungen auch das Lauch-Chili-Gemüse, dass asiatisch süß-sauer-scharf abgeschmeckt war. Sehr gut passend zum Thunfisch und zum sehr erdigen Curry-Kartoffelpüree, besonders in der Kombination mit einem schmackhaften Hummerschaum. Das Püree wäre für sich genommen bei mir nicht so gut angekommen, das verwandte Curry machte das Püree etwas dumpf im Geschmack, aber es passte sehr gut in der Kombination mit dem Lauch. Beide Hauptspeisen gut, diese Urteil gaben auch unsere Freunde über ihre Gerichte ab.
Zwei Desserts wurden dann noch per "Räuberlöffel" Pärchenweise geteilt. Beide hatten sich für die angebotene Crème brûlée entschieden. Crème brûlée
Wie immer lasse ich bei Desserts das Foto sprechen. Lecker und endlich mal wieder wurde mir eine tadellose Crème brûlée serviert. Auch die dazu servierten Erdbeerdessertvariationen waren gut.
Durch das Essen begleitetete uns ein trockener badischer Pinot Noir aus dem Jahre 2012 vom Schlossgut Ebringen. Gutes PLV für 33 EUR die Flasche.
Damit sind wir beim Küchenfazit. Die Küche des Tatort Engels zeigte keine Schwäche. Beim aufgerufenen Preisniveau hat man da aber auch keinen Spieleraum dafür! Da muss dann schon alles stimmen. Warum aber auf jeglichen Küchengruß verzichtet wird, verstehe ich nicht so ganz. Und damit komme ich zu den bereits angesprochenen kleinen Schwächen. Insgesamt konnte das Serviceniveau nicht mit der Küchenleistung mithalten. Das waren zu viele kleine Patzer. Angefangen von der Unkenntnis über angebotenen Aperitif, über nicht beachten leer getrunkener Weingläser bis hin nicht beachten leer gegessener Hauptspeisenteller und einer sehr langen Wartezeit auf die Dessertkarten und letztendlich der Rechnung war das einfach ein paar zu viele kleine Patzer. Hier gibt es deutliche Abzüge.
Gesamtfazit: Eine wirklich gute, aber auch hochpreisige Küche kann überzeugen, ebenso wie das sehr ansprechend gestaltete Ambiente. Der Service muss nachlegen in der Qualität, vielleicht auch Nichtstammgäste mit der gleichen Ambition bedienen wie die offensichtlich gut bekannten Stammgäste. Bei Gelegenheit kommen wir aber gerne wieder, weil das Essen lecker war. PLV mit knapp 75 EUR pro Person war okay bis gut, je nach Maßstab.
Eine Verabredung mit Freunden aus Osnabrück brachte die lange geplante Möglichkeit eines Besuchs im Tatort Engels im Katharinenviertel in Osnabrück. Das Restaurant zählt inzwischen länger schon zur oberen Klasse der Osnabrücker Restaurantbetriebe. Es liegt mitten im verkehrsberuhigten Viertel zwischen Lotter Straße und Martinistraße. Das macht das Parken in der Nähe des Restaurants manchmal ein wenig schwierig, auch weil viele Einbahnstraßen die Anfahrt von außerhalb kompliziert gestalten. Aber meine Frau und ich fanden einen Parkplatz in akzeptabler Distanz und gingen durch leichten... mehr lesen
3.5 stars -
"Exklusives Restaurant mit kleinen Schwächen" Carsten1972Eine Verabredung mit Freunden aus Osnabrück brachte die lange geplante Möglichkeit eines Besuchs im Tatort Engels im Katharinenviertel in Osnabrück. Das Restaurant zählt inzwischen länger schon zur oberen Klasse der Osnabrücker Restaurantbetriebe. Es liegt mitten im verkehrsberuhigten Viertel zwischen Lotter Straße und Martinistraße. Das macht das Parken in der Nähe des Restaurants manchmal ein wenig schwierig, auch weil viele Einbahnstraßen die Anfahrt von außerhalb kompliziert gestalten. Aber meine Frau und ich fanden einen Parkplatz in akzeptabler Distanz und gingen durch leichten
Geschrieben am 16.04.2016 2016-04-16| Aktualisiert am
16.04.2016
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Helmut Saunus Brasserie
Besucht am 15.04.2016
Der Spatz von Paris sang uns sein Lied, als wir die Brasserie Helmut Saunus in Osnabrück betraten. Ob wir den Besuch, wie von Edith Piaf besungen, nicht bereuen würden, dass wollten wir an diesem Abend herausfinden.
Ich hatte Anfang des Jahres die Brasserie Helmut Saunus in der Hasestraße in Osnabrück entdeckt, welche im Herbst 2015 eröffnet wurde, und sie hier eingetragen. Der Blick auf durch die Scheiben und die ausgehängte Speisekarte ließ Hoffnung aufkeimen, dort anständig speisen zu können. Auch meine Frau war als francophiler Mensch sofort dafür gewonnen, dort essen zu gehen. Also hatten wir für diesen Freitagabend einen Tisch reserviert. Eine kurze Recherche im Netz förderte widerstreitende Meinungen an den Tag und auf den Bildschirm. Deswegen fand ich den Begrüßungstitel so passend, wir wollten und mussten uns also selber ein Bild von der Brasserie machen.
Der Eindruck beim Eintreten war schon mal ein sehr guter. Der Gastraum öffnet sich zur Straße hin durch zwei große Fenster über die gesamte Fassade, in der Mitte die Tür. Linker Hand eine sich an der gesamten Wand bis zur Hinterseite des Gastraums erstreckende durchgehende Bank, in der Mitte ein paar Tische, rechts ein großes Sofa mit einem weiteren Tisch, dahinter die Theke und die einsehbare Küche. Das verströmte im Ganzen einen behaglichen Eindruck und konnte französische Atmosphäre erzeugen.
Wir wurden in Empfang genommen und zum schlicht eingedeckten Tisch begleitet. Stilvoll eingekleidet der Service, nur nahm man uns nicht die Garderobe ab, dass musste ich dann selber erledigen. Die Frage nach einem Aperitif beantwortete ich mit der Frage, ob der Cremant „Brut“ ausgebaut sei, dass wurde mit einem herzlich freundlichen wir haben Cremant rosé sowie blanc beantwortet…….hmmm…wir bestellten je ein Glas.
Die Karte wurde uns gereicht, ein DIN A4 Blatt mit Vor-, Haupt- und Nachspeisen, sowie ein weiteres DIN A4 Blatt für die Weinauswahl. Erfreulich klein nahm die Karte das Thema französische (Brasserie) Küche ernst! Inklusive des von unseren französischen Freunden heiß und innig geliebten Steak mit Pommes Frittes war alles auf der Karte, was der Franzose in der Brasserie finden möchte.
Die Weinkarte ist auf dem einen DIN A4 Blatt arg reduziert, und empfohlen wurde uns ein „Schabliss“ von der Karte. Gemeint war ein Chablis 2013 vom WG Albert Bichot, der uns bis Ende des Hauptganges anständig durch unser Essen begleitete. Wenig Säure, viel Schmelz, eine durchdringende Mineralität zeichnete den Wein aus.
Bestellt wurde dann als Vorspeise für meine Frau hausgemachte Jakobsmuschelterrine mit Safran und grüner Sauce und für mich ganz klassisch Tartar handgeschnitten vom Charolaisrind mit Wildkräutersalat und Brotchips.
Die Terrine meiner Frau mit Wirsingblättern eingeschlagen. Der Safran hatte seine gelbe Markierung im Inneren hinterlassen und es fanden sich viel Jakobsmuschelstücke in der Masse. Meine Frau hob für alle drei Bestandteile den Daumen. Insbesondere der Wildkräutersalat, wie auch bei meiner Vorspeise, verdiente seinen Namen. Das war mindestens ein Drittel Kräuter und vielfältiger Blattsalat, so muss er sein, ein Wildkräutersalat. Lecker die Cassisvinaigrette dazu!
Zu meinen Wildkräutersalat gab es dann ein tadelloses Tartar vom Charolaisrind. Perfekt abgeschmeckt mit Kapern, Gurken und Zwiebeln, sowie einem Hauch Worcestersauce. Lecker und guter Start für beide ins Abendessen.
Als Hauptgang orderten wir geschmorte Bäckchen vom Durocschwein mit gebratenen Spitzkohl und Serviettenknödel für meine Frau sowie für mich Maishähnchenbrust mit Comté-Kartoffelpüree und Shiitakerahm.
Hier war meine Frau nicht 100% glücklich. Das Fleisch war butterzart geschmort, der Kohl lecker angeröstet und die Serviettenknödel gut, allerdings war meiner Frau alles ganz leicht zu salzig, wobei wir dort sehr unterschiedlich ticken und ich es herzhaft, aber noch okay fand. Einen Tick über gut gewürzt hinaus war allerdings die Sauce aus dem Schmorfond. Leider war diese bei den Röstaromen leicht ins Bittere geraten und auch ein wenig zu sauer, vielleicht war der Wein nicht vollständig verkocht oder zu großzügig zugegeben worden, das war auch mir etwas zu heftig. Ein deutlicher Minuspunkt bei einem sonst guten Gericht.
Ohne Fehl und Tadel mein Hähnchen. Saftig im inneren, genau auf den Punkt gegart, mit einer krossen Haut. Das war ein Genuss. Perfekt ergänzt mit Püree und Rahm. Auch optisch ein Leckerbissen. Gut!
Und weil wir noch Lust auf ein Dessert hatten, bestellten wir beide zum Abschluss die Käseauswahl. Auch hier wieder ein Fehler des Service, der Käse wurde nicht vorgestellt, und keine Verzehrreihenfolge benannt. Ich identifizierte sicher ein Stück Reblochon und einen Camenbert, dazu einen Blauschimmelkäse, ich vermute Roquefort und ein Rotschmierkäse, den ich nicht benennen konnte. Zum Käse ein Roter aus dem Languedoc, der mir nicht so zusagte.
Rückblickend kann man folgendes Fazit ziehen:
Bis auf den Schmorfond eine gute Küche, die die Preise rechtfertigen kann. Das Ambiente ist stimmig und passt zum Thema Brasserie. Der Chef darf jetzt seinem Serviceteam einen Französisch Kurs bezahlen und an gewissen Schrauben hinsichtlich der Aus(Weiter)bildung seiner Servicekräfte drehen, dann beheben sich auch ein paar in einem französischen Restaurant etwas peinliche Fehler. Trotzdem haben wir uns wohl gefühlt und können die Brasserie für einen zwanglosen Abend mit Freunden bei grundsolider französischer Hausmannskost empfehlen. Ich würde mich freuen, wenn die sehr kompakte Karte noch durch eine Tageskarte mit Fisch und Meeresfrüchten ergänzt würde. Das würde es noch verlockender machen, einzukehren.
Alle einsehbaren Bereiche waren modern und reinlich, ich hatte keine Klage.
Für ca. 130 EUR war das angemessenes PLV. Wir haben es nicht bereut, non, je ne regrette pas............
Der Spatz von Paris sang uns sein Lied, als wir die Brasserie Helmut Saunus in Osnabrück betraten. Ob wir den Besuch, wie von Edith Piaf besungen, nicht bereuen würden, dass wollten wir an diesem Abend herausfinden.
Ich hatte Anfang des Jahres die Brasserie Helmut Saunus in der Hasestraße in Osnabrück entdeckt, welche im Herbst 2015 eröffnet wurde, und sie hier eingetragen. Der Blick auf durch die Scheiben und die ausgehängte Speisekarte ließ Hoffnung aufkeimen, dort anständig speisen zu können. Auch meine... mehr lesen
Helmut Saunus Brasserie
Helmut Saunus Brasserie€-€€€Brasserie054138091313Hasestraße 62, 49074 Osnabrück
3.5 stars -
"Non, je ne regrette rien!" Carsten1972Der Spatz von Paris sang uns sein Lied, als wir die Brasserie Helmut Saunus in Osnabrück betraten. Ob wir den Besuch, wie von Edith Piaf besungen, nicht bereuen würden, dass wollten wir an diesem Abend herausfinden.
Ich hatte Anfang des Jahres die Brasserie Helmut Saunus in der Hasestraße in Osnabrück entdeckt, welche im Herbst 2015 eröffnet wurde, und sie hier eingetragen. Der Blick auf durch die Scheiben und die ausgehängte Speisekarte ließ Hoffnung aufkeimen, dort anständig speisen zu können. Auch meine
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Hans Peter Engels hat seinen "Tatort" in einem Haus an der Ecke Adolfstraße und Katharinenstraße platziert. Zur Katharinenstraße hin der Eingang in einen recht schlicht gestalteten weißen Gastraum mit dunklen Möbeln und lila- bis rosafarbenen Dekoelementen. Insgesamt ein sehr angenehm gestalteter Innenraum. Man nimmt an ausreichend großen Tischen und bequemen Stühlen Platz. Nach hinten, mit Ausgang auf die Adolfstraße hin noch ein, an diesem verregneten Abend, unbesetzter Innenhofbereich. Der aber an schönen Abenden ein schöner Platz zum Essen zu sein scheint.
Erkennungsmerkmal des Tatort Engels ist die rote Tafel, auf der die Gerichte des Abends verkündet werden.
Eine feste Karte am Tisch gibt es nicht, man muss sich also auf eine Überraschung bei seinem Besuch einlassen wollen. Der Service trägt die Gerichte vor, und reicht auf Verlangen die Weinkarte. Zu dieser roten Tafel mit etwa 10 bis 12 Gerichten kommt eine kleine Tafel mit einer weiteren Empfehlung.
Das war's an Auswahl. Mir persönlich gefällt diese Art essen zu gehen. Man kann mich mit fast allen Gerichten glücklich machen, wenn sie denn aus hochwertigen Zutaten und mit Liebe und Können zubereitet werden. Aber für einen "Kieskauer" (plattdeutsch für einen pingeligen Esser) könnte es vielleicht ein Problem geben. Zum Beispiel wurden an diesem Abend keine explizit vegetarischen oder veganen Gerichte angeboten. Das war in unserer Runde kein Problem, aber bei Bedarf muss vermutlich nachgefragt werden, was angeboten werden kann. Ich traue der Küche allerdings eine akzeptable Lösung zu.
Mit einem Aperitif in der Hand ließen wir uns das Angebot erläutern. Die Aperitifwahl brachte dann einen ersten kleinen Servicepatzer zu Tage. Auf die Frage, woher die beiden angebotenen Sekte kamen, musste die Dame passen und erst nachfragen. Die Antwort beschränkte sich dann auf die Angabe, dass es sich um einen Winzersekt aus dem Rheingau handele, man schien anzunehmen, dass diese Auskunft dem Gast dann befriedigend genug sein würde. Eigentlich nicht, aber meine Frau schaute mich schon wieder böse an, als ich nachhaken wollte! Also so bestellt! Er war dann aber akzeptabel, definitiv ein Rieslingsekt brut.
Der Blick auf die Tafel und die Erläuterungen des Kellners machten es wirklich schwer, eine Auswahl zu treffen. Bei der Vorspeise hatten meine Frau und ich den gleichen Favoriten. Sepia, Pulpo, Kichererbsenpüree, Tomaten, Rucola.
Serviert wurde uns ein optisch sehr verlockendes Gericht. Der Teller war sehr heiß, und das Gericht entsprechend gut temperiert. Von der Portionierung eher ein Appetizer, waren die Bestandteile sehr gut gelungen. Gegrillte Tintenfischstücke, ein fein abgeschmecktes Hummus, dazu leicht geschmorte Tomaten und Rucola. In Kombination eine leckere, aber auch ambitioniert (16 EUR) bepreiste Vorspeise. Die Freunde hatten sich für die angebotenen Jakobsmuscheln und das Carpaccio entschieden und haben den Daumen für ihre Vorspeisen.
Meine Frau hatte sich beim Hauptgericht für das angebotene Flanksteak entschieden, serviert mit gegrilltem Spargel, geräuchertem Püree und einer Zwiebeljus.
Der Daumen ging mir gegenüber augenblicklich beim ersten Bissen nach oben, es sah auch verlockend aus, was dort serviert wurde. Ich probierte das Püree und frage mich immer noch, wie dieses deutliche Raucharoma in das Püree gebracht wurde.
Meine Wahl war der angebotene Thunfisch in Sushi Qualität. Dieser wurde begleitet von Mango, Koriander, Chili-Lauch und Currykartoffelpüree.
Serviert wurde mir ein tadellos gegrilltes Steak vom Thunfisch, roh im Inneren, außen leicht gebräunt, bedeckt von einer Art Mango-Koriander Tartar. Gute Kombination. Wirklich sehr gut gelungen auch das Lauch-Chili-Gemüse, dass asiatisch süß-sauer-scharf abgeschmeckt war. Sehr gut passend zum Thunfisch und zum sehr erdigen Curry-Kartoffelpüree, besonders in der Kombination mit einem schmackhaften Hummerschaum. Das Püree wäre für sich genommen bei mir nicht so gut angekommen, das verwandte Curry machte das Püree etwas dumpf im Geschmack, aber es passte sehr gut in der Kombination mit dem Lauch. Beide Hauptspeisen gut, diese Urteil gaben auch unsere Freunde über ihre Gerichte ab.
Zwei Desserts wurden dann noch per "Räuberlöffel" Pärchenweise geteilt. Beide hatten sich für die angebotene Crème brûlée entschieden.
Wie immer lasse ich bei Desserts das Foto sprechen. Lecker und endlich mal wieder wurde mir eine tadellose Crème brûlée serviert. Auch die dazu servierten Erdbeerdessertvariationen waren gut.
Durch das Essen begleitetete uns ein trockener badischer Pinot Noir aus dem Jahre 2012 vom Schlossgut Ebringen. Gutes PLV für 33 EUR die Flasche.
Damit sind wir beim Küchenfazit. Die Küche des Tatort Engels zeigte keine Schwäche. Beim aufgerufenen Preisniveau hat man da aber auch keinen Spieleraum dafür! Da muss dann schon alles stimmen. Warum aber auf jeglichen Küchengruß verzichtet wird, verstehe ich nicht so ganz. Und damit komme ich zu den bereits angesprochenen kleinen Schwächen. Insgesamt konnte das Serviceniveau nicht mit der Küchenleistung mithalten. Das waren zu viele kleine Patzer. Angefangen von der Unkenntnis über angebotenen Aperitif, über nicht beachten leer getrunkener Weingläser bis hin nicht beachten leer gegessener Hauptspeisenteller und einer sehr langen Wartezeit auf die Dessertkarten und letztendlich der Rechnung war das einfach ein paar zu viele kleine Patzer. Hier gibt es deutliche Abzüge.
Gesamtfazit: Eine wirklich gute, aber auch hochpreisige Küche kann überzeugen, ebenso wie das sehr ansprechend gestaltete Ambiente. Der Service muss nachlegen in der Qualität, vielleicht auch Nichtstammgäste mit der gleichen Ambition bedienen wie die offensichtlich gut bekannten Stammgäste. Bei Gelegenheit kommen wir aber gerne wieder, weil das Essen lecker war. PLV mit knapp 75 EUR pro Person war okay bis gut, je nach Maßstab.