"Es lebe das Kutscherhaus - 5x5 Sterne !!"
Geschrieben am 30.12.2016 2016-12-30 | Aktualisiert am 30.12.2016

"In traditionsreichem Gemäuer kocht ein Bremer groß auf"
Geschrieben am 26.11.2016 2016-11-26 | Aktualisiert am 26.11.2016

"Gehobene Küche mit gutem PLV. Schönes Ambiente. Empfehlung."
Geschrieben am 22.11.2016 2016-11-22 | Aktualisiert am 22.11.2016

"Super-schneller Boxenstopp - Bestes PLV ever"
Geschrieben am 15.11.2016 2016-11-15 | Aktualisiert am 15.11.2016

"Gehobene Küche für besondere Gelegenheiten in schöner Umgebung"
Geschrieben am 25.08.2016 2016-08-25

Von außen wirkt das top renovierte wie eh und je Backsteingebäude top in Schuss,
beim Interieur hat sich seit dem Inhaberwechsel fast nichts verändert. Und das ist gut so. Modernes Design, aktuelle und exzellente Möbeltrends kombiniert mit dunklen Holz und hellen Wänden, als Kontrapunkt ein altre Bauernschrank im alpinen Stil. Ja, richtig gelesen, die ehemalige Inhaberfamilie zog es wieder zurück nach Österreich. Der neue Chef ist der aktuelle Koch und Inhaber vom Mugler Kutscherhaus. gastronomisch wird seit 01.11.16 im Haus der Haardter Winzer gezaubert.
Nach der Karnivoren Kulinarik der letzten Tage, u.a habe ich ein 330 Gramm, am Knochen 30 Tage gereiftes, geiles Stück Fleisch in Form eines American Prime Steak an jenem Tag (ich werde noch berichten) genossen, am anderen Tag bei einem "All you can eat Fleisch Büffet"(Sachen gibts) mindestens ein Kilo Fleisch verdrückt. Heute war uns mehr nach vegetarischem, jeden Tag "Sau"ereien ist auch nicht gut.
Zum Durst bestelle ich einen Weißherbstschorle "süß-sauer" Pfälzer Mischung (etwas kräftiger, 4/5 Weißherbst, 1/10 Mineralwasser, 1/10 "Sieeeeeßes"), der war perfekt, meine Frau wählte eine Traubensaftschorle groß (0,5), dazu wurde uns aufgeschlagene Rotweinbutter mit karamellisierten Schalotten und zweierlei Brot serviert.
Ein richtig guter Einstieg, werde ich auf alle Fälle nach probieren.
Am Nachbartisch war ein älterer Herr mit seiner Frau, er verstand was vom Wein. Er bestellte sich den Cuvee vom Weingut Sommer "unanständig", roch ins Glas und meinte dass das Bukett "drüber" wäre, er bittet um ein neues Glas von einer neuen Flasche. Die Bedienung verschwand, kam nach drei Minuten wieder und bestätigte dass was der Gast errochen hatte, gab ein Entschuldigen von sich und zeichnete dem Gast eine feine Nase zu. Wurde gleich von mir im Hinterkopf abgespeichert.
Wir widmeten uns der Speisekarte. Viele Gerichte gibt es nicht. Eine Saisonale Karte mit zwei, drei Gans Gerichten "Brust und/oder Keule", etwas Wild. Weiter geht es mit den Klassikern aus der Karte. Kutscherhaus Teller oder Gaisbock-Pfannkuchen, gefüllt mit Ziegenfrischkäse und frischem Spinat. Hört sich gut an, dachte ich. Auch die kurz gebratenen Schweinefiletspitzen in grünem Pfefferrahm, dazu Speck-Datteln, das ganze gerollt wiederum in einem Pfannkuchen. Ja der Pfannkuchen. Der sollte es dann doch nicht bei uns zum Essen sein.
Meine Frau wählte einen Knipser Weissburgunder 0,1 und die Spinatknödel mit Dijon-Butter (10,80), ich wählte einen Viertel von diesem Unverschämt bzw Unanständig vom Weingut Sommer. Dazu sollte es der Kutscherhaus Teller sein, Normalpreis 10,80, ich wählte anstatt des selbst gemachten Sauerteigbrotes eine kleine Schüssel von den Kutscherhaus Röstkartoffeln (3,00).
Volle Punktzahl für die Zubereitung der beiden Hauptgerichte vorab, eine Note eins mit Stern für den Rotwein. Ich musste gleich googeln, aber Pech, das Weingut Sommer bescheinigt den Wein als "ausgetrunken" 11,90 die Flasche im Verkauf. Egal, also genoss ich das Viertel. Der ältere Herr nickte anerkennend zu mir rüber, wir kamen ins Gespräch, er wohnt seit 55 Jahren in Mannheim und kommt fast jedes Wochenende in die Pfälzer Berge, da wirken meine knappen 10 Jahre in Mannheim wie ein kleines nichts.
Der Wein war sensationell. Genau mein Fall, schön fruchtig, edel, toller Geschmack. Das Weingut beschreibt den Wein so: "Nachhaltiger, langlebiger Wein aus den besten Weinlagen, nicht nur für besondere Anlässe - ein Cuvee aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Mitos und Syrah"
Die Spinatknödel meiner Frau schwammen in einer selbst gemachten Dijon Pfefferbutter,
obendrauf war recht viel frisch gehobelter feiner Käse. Die Knödel hatten innen eine außerordentliche erfrischende grüne Farbe, schmeckten fantastisch. Der Knipser Wein passte wie die Faust aufs Auge dazu.
Es lebe das Kutscherhaus bzw mein Kutscherteller.
Rieslingsauerkraut, eine Bratwurst von ausgezeichneter Qualität, schöne Röstaromen, die Wurst hatte noch genug Saft. Der Leberknödel innen rosa, so mag ich ihn am liebsten. Eigentlich esse ich keine Innereien, ich hasse sie sogar, aber Leberknödel mag ich, aber nur in Verbindung von Sauce. Die wurde separat in einem silbernen Schöpfer serviert. Super. Der Saumagen schmeckte nach Kräuter und gehaltvollen Kartoffeln, schön angeröstet, nicht tot gebraten. Die Röstkartoffeln hatten eine schöne Kruste und schmeckten leicht nach Rosmarin. Nur ein Tick Salz hatte noch gefehlt.
Leider waren wir nach dem Hauptgang und verzehren des ganzen Brotes derart satt, dass leider kein Dessert mehr reinpasste. Das Duo von der schwarzen Schokolade mit selbst gemachten Eierlikör-Eis hätte mich am meisten angelacht, dennoch gab es ein Highlight, als die Bedienung mit zwei Flaschen Rotweincuvee vom Weingut Sommer für den älteren Herrn aus Mannheim und meiner Wenigkeit ankam. "Können wir gerne mitnehmen" zum EK Preis von 6 Euro ;-)
Fazit:
Volle Punktzahl hier für Essen, Ambiente, Preisleistung und dem Service. Könnte unsere neue Lieblings-Weinstube werden. Top-Empfehlung !!