"Die Hausmesse - so viel Wein gibt es selten zu verkosten"
Geschrieben am 20.05.2017 2017-05-20 | Aktualisiert am 21.05.2017

"Hier gibt es Eis - und noch einiges mehr"
Geschrieben am 19.05.2017 2017-05-19

"Tanica - der neue beliebte Treffpunkt zum Essen"
Geschrieben am 19.05.2017 2017-05-19 | Aktualisiert am 22.05.2017

"Vietnamese New Cuisine - einen Besuch wert"
Geschrieben am 13.05.2017 2017-05-13 | Aktualisiert am 13.05.2017

„Hausmesse 2017. - Los geht's! - 850 Weine von 130 Weingütern - die Sonne lacht, die Wolken ziehen vorüber - und der FC spielt bald in Europa. - Was will man mehr..."
Im Dezember 2016 kam bereits die erste Einladung zur Weinprobe, da habe ich sofort eine Karte gelöst. Nun war es also soweit. Heute gab es auch keine Tageskasse mehr, denn alle Karten waren vergriffen.
Natürlich bin ich mit Bus und Bahn gekommen und ich war nicht der einzige, der so handelte: Als die Straßenbahn anhielt, stiegen viele Leite aus und pilgerten zur Stolberger Straße.
Ambiente
Die Mitarbeiter standen am Eingang bereit: Eintrittskarte abgeben und dafür ein Armbändchen zum Verkosten erhalten. Direkt daneben die Verkostungsliste und frische Gläser greifen und losgehen.
In vier Zelten waren die Winzerinnen und Winzer untergebracht; dieses Mal waren nur wenige Aussteller im eigentlichen Weinkeller einquartiert.
Es war nach kurzer Zeit schon recht eng vor den Verkostungsstationen – aber die Gäste ließen sich davon nicht abschrecken; mal eben warten und ein Schwätzchen halten. Schließlich hatten wir von 11 bis 16 Uhr Zeit.
Und ich hatte auch gar nicht den Ehrgeiz alle 850 Getränke (Wein, Sekt, Champagner, Port …) zu probieren.
Die Leute von den Weingütern konnten sich ganz auf das Ausschenken und die Präsentation konzentrieren.
Denn die Helfer vom Veranstalter brachten ständig frische Gläser, Eis zum Kühlen von Getränken, Sprudelwasser, Brot oder frische Spucknäpfe heran.
Getränke
Um meine Lücken im Bereich Sekt und Champagner (etwas mehr) zu schließen, habe ich hier zuerst begonnen – aber habe es auch bei fünf (zufällige) Stationen belassen.
Die Reihe aus dem Hause Deutz hat mich auf jeden Fall überzeugt, von Brut Classic (Pinot Meunier, Chardonnay und Pinot Noir) bis Amour de Deutz (100% aus Chardonnay Trauben, die vor allem aus Avize und Mesnil-sur-Oger stammen).
Hier erklärte Thomas Sommer (Sommelier des Jahres 2013) die Feinheiten.
Bei Taittinger habe ich ebenfalls probiert: Brut Reserve (Chardonnay, Pinot Meunier, Pinot Noir), Prestige Rosé (70% Pinot Noir und 30% Chardonnay) und Comtes de Champagne (100 % aus Chardonnay - nur ein kleiner Teil der Ernte wird in Barrique-Fässern gelagert, so dass der Chardonnay seine Frische und Typizität behält). Hier gab ein Franzose in gutem Deutsch die Erläuterungen.
Oft wurden die Gespräche an den Ständen allerdings in Englisch geführt, denn viele Winzerinnen und Winzer kamen aus dem Ausland; wenn man also Französisch, Spanisch und Italienisch beherrschte, wäre es leichter – ich bin davon (leider) mehr als entfernt.
Und von Krug konnte ich auch einen Schluck Grande Cuvee Brut ergattern.
Zum Vergleich habe ich von Schloss Vaux den Riesling Reserve und Rosé Brut (Spätburgunder, 30 Monate Reife) probiert und fand sie recht schmackhaft. Auch Raumland macht großartigen Sekt.
Dann war es für mich auch genug, obwohl es sicher noch weit mehr als zehn weitere Spezialisten gab.
Bei den Rieslingen habe ich besonders ältere Jahrgänge probiert. Im Gedächtnis sind mir Dr. Bürklin-Wolf Forster Jesuitengarten G.C. von 2001 und J.J. Prüm Graacher Himmelreich Auslese Goldkapsel 2005 geblieben.
Aus Württemberg ist für mich Rainer Schnaitmann mein Favorit: Fellbacher Lämmer Lemberger GG zum Beispiel. Von der Ahr mag ich die Gewächse von Kreuzberg besonders und konnte hier verschiedene Lagen probieren.
Fred Loimer mit seinem Grünen Veltliner Käferberg ist für mich immer wieder prächtig.
Chateau Musar (eine Cuvee die an einige Bordeaux erinnert: Cabernet Sauvignon, Carignan, Syrah und Cinsault) aus dem Libanon hatte noch Flaschen von 1997 dabei: großartig.
Und der Weißwein vom Gut war auch etwas Besonderes (autochtone Reben: Obaideh Rebe 66%, Ähnlichkeit mit Chardonnay, Merwah Rebe 34%, Ähnlichkeit mit Semillon und zwischen 60 und 120 Jahre alt. Originalstöcke ungepropft.).
Frankreich, Spanien und Italien waren sowieso neben Deutschland stark vertreten.
Von der Rhone habe ich Chapoutier gut im Gedächtnis behalten.
Capezzana (80% Sangiovese, 20% Cabenert Sauvignon) aus der Toskana mag ich seit Jahren und auch Tenuta di Ghizzano (Nambrot aus 60% Merlot, 20% Cabernet Franc und 20% Petit Verdot) finde ich elegant.
Bekannte Bordeaux-Chateau waren wenig vertreten. Chateau La Garde - erst von 2014 - war schon gut gereift, Belgrave aus demselben Jahr war hingegen recht verschlossen. Ältere Jahrgänge habe ich gar nicht gefunden.
Anima Negra von der Insel Mallorca macht unter anderem zwei prächtige Rote: AN 2 (Callet, Manto Negro, Syrah) und AN (Callet 100%)
Bei Niepoort habe ich noch Colheita, Late bottled und Vintage verkostet. Ich mag süße Weine – besonders zu einigen Käsesorten oder Nachspeisen.
Irgendwann lässt es dann (bei mir) mit dem Schmecken sehr stark nach. Auch wenn die Liste der weiteren Weine noch lang ist, mache ich mich dann auf den Heimweg.
Fazit
5- unbedingt wieder; doch die nächste Hausmesse ist erst in drei Jahren. Aber kleine Veranstaltungen werden häufiger angeboten. Es sind echte Fortbildungen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 20. Mai 2017 - 11 bis 16 Uhr - eine Person